October.

[262] 1. Anfang des 2ten Acts v. Mahomet. Expedition nach Weimar. Prof. Döll nach Gotha. Transport des Monuments wird auf den 15. gebeten. Baumstr. Steiner wegen dem Fundament des Monuments. Prof. Meyer. Wegen dieser Angelegenheit mit dem Döllischen Brief. Serenissimo Nachricht wegen Mahomet und Urlaubsverlängerung. Geh.R. Voigt. Varia und vorstehenden Brief eingeschlossen. An August und Dem. Vulpius. Vorstehendes sämmtlich eingeschlossen. Abends zu Hause Tausend und Eine Nacht. Geschichte des Abuhassan. Betrachtung über die Verbindung der unbedingtesten Zauberey und des beschränktesten Realen in diesem Mährchen.

2. Früh Mahomet, Mitte des 2ten Acts, nachher Prof. Schelling, Einleitung zu seinem Entwurf der Naturphilosopie bis pag. 33 zusammen[262] durchgegangen. Nach Tische die heutige Scene Mahomets dictirt. Abends bey Schiller. Humbolds Brief. Über das mögliche Tragische Theater der Deutschen.

3. Früh den Schluß des 2ten Acts von Mahomet. Dann Prof. Schelling, Einleitung in seinen Entwurf. Nach Tische das heutige Pensum an Mahomet dictirt. Abends bey Schiller über die chromatischen und sonoren Phänomene.

4. Früh Anfang des 3ten Acts von Mahomet. Prof. Schelling, Schluß der Einleitung zur Naturphilosophie. Nach Tische das heutige Pensum dictirt. Briefe nach Weimar. An Hrn. Hofkammerrath Kirms. Nachricht von meiner nächsten Ankunft. An Dem. Vulpius mit einem Weinzettel auf 6 Bout. Abends zu Schiller über Naturphilosophie. Poetischen Vortrag derselben. Dramatische Gegenstände und Ausführungen bey Gelegenheit von Mahomet.

5. Mitte des 3ten Acts von Mahomet. Prof. Schelling, Grundriß des Entwurfs seiner Naturphilosophie. Nach Tische das heutige dramatische Pensum dictirt. Hofr. Schiller zog in die Stadt. Abends daselbst. Über die Bearbeitung des Mithridats und des Cids fürs deutsche Theater. Urtheile der jungem Philosophen über Kant.

6. Ende des 3ten Acts von Mahomet. Gegen Mittag kam Rath Schlegel, brachte seine älteren[263] Gedichte und neue Sonette. Nach Tische das heutige Pensum dictirt, um 3 Uhr Prof. Ilgen. Abends bey Schiller, das Ilgische Tempelarchiv durchgegangen. Expresser nach Weimar. Brief an Herrn Hofk. R. Kirms wegen Theatralischen Angelegenheiten. An Dem. Vulpius, den August herüber zu Schicken.

7. Früh Anfang des 4ten Acts von Mahomet. Bemerkung wegen den Doppelbildern bey der Refraction. Nach Tische das heutige Pensum von Mahomet dictirt. Um 3 Uhr Prof. Schelling.

8. Mitte des vierten Ackts von Mahomet. Gegen Mittag in das Mühlthal. August begegnet ich. Mittag bey Schiller. Das französche Bild vom Blinden. Von tragischen Momenten. Von Wirkung des sinnlichen Schmerzes. Abends bey Frommann. Paulus und Loder.

9. Schluß des vierten Acktes Magnetische Betrachtungen. Mit August auf dem Cabinet. Abends bey Schiller, über Einführung fremder Worte in die tragische Sprache.

10. Fünfter Act Mahomets. Prof. Schelling über Electricität und Magnetismus. Abends Mahomet Hofrath Schiller vorgelesen, über verschiedne tragische Sujets.

11. Schluß von Mahomet. Nachmittag mit den Kindern aus der Lobeda-Burg. Abends wurde[264] Frau Hofr. Schiller von einer jungen Tochter entbunden.

12. Sehr schöner Tag meist auf dem Altan des Schlosses zugebracht. Früh mit Rath Schlegel spatzieren gefahren bis Göschwitz. Nachmittag Besuch von Geh. Hofr Loder. Harland und Schlegel d. J. Abends bey Schiller, vom Effect aufs Publikum, von Reisen La Perouse pp

13. Verschiednes in Ordnung, alsdann spatzieren; um 11 Uhr Schelling, mit welchem die interessantesten Puncte nochmals durchgesprochen worden. Mittag zu Schiller, wo Fr. v. Wolzogen war. Nachmittag mit Schiller spatzieren gefahren, über Mahomet und Behandlung des Ganzen überhaupt. Abends daselbst Abschied.

14. Abreise nach Weimar 9 Uhr. Mittags bey Hofe. Abends zu Hause und verschiednes eingerichtet.

15. Verschiedne Einrichtungen. Herr Hofkammerath wegen des Theaters. Mittags zu Hause. Nach Tische in das Schloß. Abends zu Hrn. Geh.R. Voigt, verschiedne Geschäftssachen.

16. Früh Theatersachen mit Hrn. Hofkammerrath. Brief an Schiller mit einem Glas Eau de Cologne und einem Aushängebogen des Musenalmanachs. Mittags mit Durchl. dem Herzog und der Herzogin auf dem Zimmer. Abends in der Comödie.

17. Correctur einiges Manuscripts zu den Propyläen;[265] verschiedne Geschäfte. Um 11 Uhr Destouches. Mittag zu Hause. Abends die erste Scene von Mahomet und einiges bezüglich auf die Propyläen.

18. Die erste Scene von Mahomet abgeschrieben; verschiednes das Theater betreffend, spatzieren gefahren und die neuen Baue besehen. Nachmittags Probe vom Barbier von Sevilla.

19. Verschiedne Geschäfte. Vormittags spaziren gefahren die Anlage zum Beckerischen Monument zu sehen. Mittag bey Hofe. Abends Vorstellung des Barbier von Sevilla.

20. Früh Einpacken der Preiszeichnungen. Mittag Gäste Gehr. Schmidt. Gehr. Voigt Gehr. Koppenfels Reg.R. Osann L.C.R. Rühlemann St.R. Ludekus Hr. K.R. Kirms

21. Früh Beleihung. Abends Schemata der nächsten Arbeiten und Besorgungen.

22. Früh Briefe. An Hrn. Maj. von Knebel nebst Almanach von 1800 übersendet. An Hrn. Imanuel Reichmann nach Buttstädt, Bestellung desselben auf den 28ten dieses nach Roßla. Mittag bey Hofe. Nachricht von Petersburg Abends Nachricht von Schlossers Tod.

23. Früh die Schloßarbeiten durchgegangen. Im Garten. Crebillon. Shakespear Kön. Johann von Schlegel. Sämmtliche Concurrenz-Zeichnungen wieder abgesendet, außer denen beyden an Hartmann und Kolbe.[266]

24. Früh Arb. für die Propyläen. Mittag bey Hof. Herzogin Mutter Geburtstag. Nachmittag bey der Herzogin. Abends die beyden Klingsberge.

25. Verschiedne Briefe. Abends Bausession. Nachts Redoute.

26. Verschiedne Geschäfte und Briefe. Mittag spatzieren gefahren. Abends der Barbier von Sevilla.

27. Früh mit Seren. spaziren Mittags zu Hause. Abends bey Geh.Rath Voigt.

28. Früh Varia Sodann nach Rosla. Mit Herrn Reimann von Buttst. wegen der Pflanzung im Tröbel. An Hrn. v. Humbold Paris Fr. Räthin Goethe. Schlossers Tod.

29. Überlegung eines allgemeinen Schematis über Natur und Kunst zu etwanigen Vorlesungen. Mittags nach Niedrosla. Pfarrer Günther Landsch.Synd. Schuhmann Ger.Secr. Rentsch.

30. Blieben wir daselbst.

31. Auf den Buttstädter Pferdemarkt. Abends nach Weimar zurück.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 2, S. 262-267.
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